Im Jahr 1962: Bei einem Diebstahl auf dem Güterbahnhof erkennt Fahrdienstleiter Brock einen der Diebe, identifiziert ihn bei der Gegenüberstellung aber nicht. Dieb Runge setzt Schlosser Frank, den er angestiftet hatte, auf Brocks Tochter Vera an. Die jungen Leute finden heraus, warum Brock gelogen hat. Während des Zweiten Weltkriegs hatte Brocks Frau einen Flüchtling versteckt, der von Runge erschossen wurde. Runge lieferte die Frau der Gestapo aus. Aus Scham legte sich Brock eine falsche Identität zu und schwieg. Als Runge auch noch Frank ermordet, bricht Brock sein Schweigen…
Eindrucksvolles Defa-Drama um verdrängte Schuld und Konflikte durch die Last der Nazi-Vergangenheit. Die Darsteller sind gut besetzt, Annekathrin Bürger (Vera) stand am Anfang ihrer Karriere. Herausragend die expressionistische Kameraarbeit in Schwarzweiß, die mit unheimlichen Licht- und Schatteneffekten auf dem Güterbahnhof und in verlassenen Häusern und Straßen beklemmende Wirkung erzielt. Regisseur Joachim Kunert inszenierte 1964 sein Meisterwerk “Die Abenteuer des Werner Holt”, das DDR-Pendant zu Bernhard Wickis “Die Brücke”.
Darsteller: Albert Hetterle, Annekathrin Bürger, Horst Jonischkan, Walter Richter-Reinick, Helga Göring, Erik S. Klein, Johanna Clas, Brigitte Lindenberg, Paul Berndt
DDR 1962, s/w, Regie: Hans-Joachim Kunert (DEFA). Laufzeit: 80 Minuten
Preis: EUR 20,00
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